Interview mit Samuel Scherrer – EM Rückblick und Ausblicke

Entretien avec Samuel Scherrer – Bilan et perspectives du championnat d'Europe

[Fotos UWW-Fotograf Kadir Caliskan, Copyright beachten]


Samuel Scherrer / Berufsringer

 

Vita

Alter: 24                                                 Wohnort: Willisau

Heimatverein: RC Willisau Lions           Trainer: seit 2017 Nicolae Ghita

Stilart: Freistil                                        Gewichtsklasse: 92 kg / 97 kg


Interview

Willisau: Samuel Scherrer wurde im Ringen, in der Stilart Freistil, Vizeeuropameister in der 92 kg Gewichtsklasse. Im Polnischen Warschau sicherte er sich Mitte April bereits zum zweiten Mal die EM-Silbermedaille. Anfang Mai steht das olympische Qualifikationsturnier in Sofia auf dem Wettkampfplan. Samuel Scherrer beantwortete Swiss Wrestling einige Frage zur EM und gab einen Ausblick auf seine weiteren sportlichen Herausforderungen.

 

Wie hast du die Europameisterschaft in Warschau erlebt?

Scherrer: Wir sind zwei Wochen vor der EM angereist und haben direkt ein Trainingslager im polnischen Milicz, mit anderen internationalen Ringern aus über acht Nationen bestritten. Das Trainingslager war für mich eine sehr gute EM-Vorbereitung. Meine Motivation stieg mit jedem Tag näher an der EM. Dieses Großereignis ist nicht alltäglich und puscht einen natürlich ungemein. Die große Vorfreude spiegelte sich auch in meiner Zielsetzung wieder, einen Medaillenplatz zu erringen und die Fokussierung darauf treibt einen immer weiter voran. Es ist immer schön mit einem guten Gefühl, sich nach dem Trainingslager bereit für den anstehenden Wettkampf zu fühlen.

Für meinen Trainer Nicolae Ghita, unserem Team und mich stand fest, dass ich in der 92 kg Gewichtsklasse wieder eine Medaille holen kann, letztes Jahr Vizeeuropameister und dritter Platz beim World Cup, keine Verletzungen also „Lets GO“.

Nach meinem Finalkampf brauchte ich einige Minuten, zum einem zu realisieren nicht Gold geholt zu haben und sich dann doch sehr darüber freuen zu können, die Silbermedaille errungen zu haben. Diese Freude überwiegte dann auch und ich verabschiedete mich sehr zufrieden von der EM.

 

Welche Einschränkungen durch Corona hast du erlebt, wie ringt es sich ohne Zuschauer bei der EM?

Scherrer: Wir trainieren und ringen schon seit über einem Jahr mit Corona. Du gewöhnst dich als Sportler sehr schnell an die Einschränkungen. Mittlerweile kennen wir die Abläufe bei Trainingslagern und Turnieren.

Corona-Test werden immer und überall gemacht. Du findest alles Notwendige im Hotel vor, verlässt momentan so gut wie nie dieses außer zur Sport- bzw. Wettkampfhalle.

Aber natürlich fehlen die Zuschauer bei den Turnieren sehr. Den zusätzlichen Motivationsschub, den du sonst bei einem Medaillenkampf durch die Schweizer Zuschauer zusätzlich bekommst, ist nicht da. Und vielleicht wäre dadurch eine weitere Aktion von mir im Finalkampf gegen den Russen Magomed G. Kurbanov ausgelöst worden, welche dann doch noch mir den Sieg gebracht hätte, wer weiß das schon.

 

Dein Heimatverein RC Willisau Lions hatte für dich einen Empfang vorbereitet. Was empfindest du dabei?

Scherrer: Coronabedingt wurde der Feierrahmen sehr klein gehalten. Es wären sicherlich sonst mehr Personen anwesend gewesen, aber auch hier wollten wir uns professionell präsentieren. Diese Einschränkungen gehören momentan dazu.

Bereits am Flughafen war eine kleine Abordnung anwesend und nahm uns als Team in Empfang. Mein Handy lief heiß mit Glückwünschen.

In Willisau wurde ein Stehempfang von meinem „Team Sämi“ organisiert.

Dies besteht aus Ueli Mehr und Jan Peter, welche mich in verschiedenen Belangen wie Sponsoring oder Medienarbeit stark und professionell unterstützen.

Ich glaube meine Familie, Unterstützer, Freunde, Verband, Kollegen und meine Sponsoren sind stolz auf die abgelieferte Leistung. Die Stadt Willisau wurde beim Stehempfang durch André Marti (Stadtpräsidenten Willisau, FDP) vertreten. Seine Gratulation macht mich ebenfalls sehr stolz. Durch diese Anerkennung bekomme auch ich sehr viel zurück und dies motiviert mich, weiter hart zu arbeiten.


Wie ordnest du den EM-Erfolg für dich ein?

Scherrer: Der Erfolg ist sehr wichtig für mich. Letztes Jahr EM-Silber und dieses Jahr wieder EM-Silber holen zu können, bestätigt mich in meiner Leistungsstabilität.

Wenn du letztes Jahr auf Medaillenjagd warst und dies auch noch erfolgreich, wirst du dieses Jahr zum gejagten und musst definitiv mehr geben als alle anderen, sonst klappt es nicht mit der Medaille.

 

Was steht als Nächstes an?

Scherrer: Es geht Schlag auf Schlag. Am 04.05. geht es nach Sofia zum Olympia-Qualifikationsturnier. Dort versuche ich, die Qualifikation in der Olympischen-Gewichtsklasse bis 97 kg zu holen. Dies wird aber sehr schwer werden, das wissen wir. An einem guten Tag kann viel Positives passieren und mein Selbstvertrauen ist stark. Kampf für Kampf werde ich mich vorarbeiten müssen. Ich würde nicht anreisen, wenn ich mir nicht sicher wäre, die Qualifikation schaffen zu können. Die Qualifikation ist dann erreicht, wenn ich unter die ersten zwei Plätze in meiner Gewichtsklasse komme.

 

Wie findest du die Zusammenarbeit mit dem Nationaltrainer?

Scherrer: Mit unserem Nationaltrainer Nicolae Ghita hat der Schweizer Elite-Freistilbereich einen sehr guten Trainer verpflichten können. Die Resultate, die wir mit Nico (Spitzname) die letzten drei Jahre erzielt haben, sprechen für sich und überzeugt jeden Kritiker.

Im Training ist er ein harter Trainer. Das brauchen wir Spitzensportler auch, um auf internationaler Bühne erfolgreich agieren zu können. Nach dem Training herrscht immer ein familiäres Klima, das kollegiale Verhältnis untereinander stimmt.

Nico weiß um die notwendige Distanz zwischen Trainer und Spitzensportler, aber auch wenn ein privates Gespräch gewollt ist. Dieses Feingefühl schätze ich sehr an ihm.

 

— Traduction rapide en langue française (deepl.com) —

 

Interview

Willisau : Samuel Scherrer a été vice-champion d’Europe de lutte dans la catégorie de poids 92 kg en style libre. À Varsovie, en Pologne, il a remporté la médaille d’argent européenne pour la deuxième fois à la mi-avril. Le tournoi de qualification olympique à Sofia est prévu pour le début du mois de mai. Samuel Scherrer a répondu aux questions de Lutte suisse sur les Championnats d’Europe et a donné un aperçu de ses futurs défis sportifs.

 

Comment avez-vous vécu les championnats européens à Varsovie ?

Scherrer : Nous sommes arrivés deux semaines avant les Championnats d’Europe et sommes allés directement dans un camp d’entraînement à Milicz, en Pologne, avec d’autres lutteurs internationaux de plus de huit nations. Le camp d’entraînement a été une très bonne préparation pour les championnats européens. Ma motivation a augmenté chaque jour qui s’est rapproché des championnats européens. Ce grand événement ne se produit pas tous les jours et, bien sûr, il vous pousse énormément. La grande attente se reflétait également dans mon objectif de remporter une médaille et la concentration sur cet objectif vous pousse toujours à aller de l’avant. C’est toujours agréable de se sentir prêt pour la compétition à venir après le camp d’entraînement.

Pour mon entraîneur Nicolae Ghita, notre équipe et moi-même, il était clair que je pouvais obtenir une nouvelle médaille dans la catégorie des 92 kg, l’année dernière vice-champion d’Europe et troisième place à la Coupe du monde, sans aucune blessure, alors “allons-y”.

Après mon dernier combat, j’ai eu besoin de quelques minutes pour réaliser que je n’avais pas gagné l’or, puis pour être très heureux d’avoir remporté la médaille d’argent. Cette joie a prévalu et j’ai quitté les championnats européens très satisfait.

 

Quelles sont les restrictions imposées par Corona, comment se sent-on quand on lutte sans spectateurs aux Championnats d’Europe ?

Scherrer : Nous nous entraînons et luttons avec Corona depuis plus d’un an. En tant qu’athlète, on s’habitue très vite aux restrictions. Nous connaissons maintenant la routine des camps d’entraînement et des tournois.

Les tests Corona sont toujours effectués partout. Vous trouvez tout ce dont vous avez besoin dans l’hôtel, et pour l’instant vous ne le quittez pratiquement jamais, sauf pour aller à la salle de sport ou de compétition.

Mais bien sûr, les spectateurs des tournois vous manquent beaucoup. La motivation supplémentaire que vous obtenez habituellement des spectateurs suisses lors d’un match de médaille n’est pas là. Et peut-être que cela aurait déclenché une autre de mes actions dans le combat final contre le Russe Magomed G. Kurbanov, qui m’aurait apporté la victoire après tout, qui sait.

 

Votre club d’origine, le RC Willisau Lions, avait préparé une réception pour vous. Qu’est-ce que vous avez ressenti ?

Scherrer : En raison de Corona, la célébration est restée très petite. Sinon, il y aurait certainement eu plus de personnes présentes, mais là aussi nous voulions nous présenter de manière professionnelle. Ces restrictions en font partie pour le moment.

Déjà à l’aéroport, une petite délégation était présente et nous a accueillis comme une équipe. Mon téléphone portable a été chauffé par les félicitations.

A Willisau, une réception debout a été organisée par mon “Team Sämi”.

Il s’agit d’Ueli Mehr et de Jan Peter, qui me soutiennent fermement et professionnellement dans diverses questions telles que le sponsoring ou le travail médiatique.

Je pense que ma famille, mes supporters, mes amis, mon association, mes collègues et mes sponsors sont fiers de la performance réalisée. La ville de Willisau était représentée à la réception debout par André Marti (maire de Willisau, FDP). Ses félicitations me rendent également très fier. Grâce à cette reconnaissance, je reçois aussi beaucoup en retour et cela me motive à continuer à travailler dur.

 

Comment évaluez-vous le succès des championnats européens ?

Scherrer : Le succès est très important pour moi. Le fait d’avoir pu remporter l’argent aux championnats européens l’année dernière et à nouveau cette année confirme la stabilité de mes performances.

Si vous étiez à la chasse aux médailles l’année dernière et que vous avez réussi, vous serez la proie cette année et vous devrez certainement donner plus que les autres, sinon vous ne gagnerez pas de médaille.

 

Quel est le prochain point à l’ordre du jour ?

Scherrer : C’est l’un après l’autre. Le 04.05. je vais aller à Sofia pour le tournoi de qualification olympique. Là-bas, j’essaierai de me qualifier dans la catégorie de poids olympique jusqu’à 97 kg. Mais ce sera très difficile, nous le savons. Beaucoup de choses positives peuvent se produire lors d’une bonne journée et ma confiance est forte. Combat après combat, je vais devoir gravir les échelons. Je n’irais pas là-bas si je n’étais pas sûr de pouvoir me qualifier. La qualification, c’est quand je finis dans les deux premiers de ma catégorie de poids.

 

Comment trouvez-vous la coopération avec l’entraîneur national ?

Scherrer : Avec notre entraîneur national Nicolae Ghita, la division suisse d’élite freestyle a pu engager un très bon entraîneur. Les résultats que nous avons obtenus avec Nico (surnom) au cours des trois dernières années parlent d’eux-mêmes et convainquent tous les critiques.

C’est un entraîneur coriace à l’entraînement. Les athlètes de haut niveau ont besoin de cela pour réussir sur la scène internationale. Après la formation, il y a toujours une atmosphère familiale, la relation collégiale entre les uns et les autres est juste.

Nico connaît la distance nécessaire entre l’entraîneur et l’athlète de haut niveau, mais sait aussi quand une conversation privée est souhaitée. J’apprécie vraiment cette sensibilité chez lui.

Autor: Falko Ismer-Werner

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