Für die Kaderathleten begann das Jahr 2023 mit einem sechstägigen Intensiv-Trainingslehrgang in Tenero. In der idyllisch gelegenen Gemeinde im Kanton Tessin, die vom Ufer des Lago Maggiore und grandiosen Berglandschaften umrandet wird, bot das CST in Tenero, bei strahlend blauem, wolkenlosem Himmel und schneebedeckten Berggipfeln beste Voraussetzungen hierfür.
Das „Nationale Jugendsportzentrum“ (CST/Einrichtung des Bundesamts für Sport BASPO zur Förderung des Jugendsports) bot den 50 Ringerinnen und Ringer mit seinen zahlreichen Trainings-, Fitness-, Kraft- sowie Regenerationseinrichtungen hervorragende Trainingsmöglichkeiten. Ziel des gemeinsamen Trainings war es, die spitzensportliche Einstellung weiterzuentwickeln, Informationen auszutauschen, eine Trainingsbasis für das anstehenden Jahr zu legen und gemeinsam zu trainieren.
Die grosse Anzahl an Kaderathleten*innen begründet sich darauf, dass diesmal auch alle Elite-Athleten*innen aller Stilarten Vor-Ort waren und internationale Lehrgänge erst in der zweiten Kalenderwoche beginnend mit den Freistilern anstanden.
Betreut wurden die Athleten*innen von Nicolae Ghita (Nationaltrainer Freistil), Pascal Jungo (Assistenz-Trainer im Freistil), Oliver Hassler (Nationaltrainer im griechisch-römischen Stil), Greco Nachwuchs-Nationaltrainer Volker Hirt und durch Gyurits Gergely Nachwuchs-Nationaltrainer Freistil.
Monika Kurath und Andreas Wieser (beide verantwortlich für den Leistungssport und den Nachwuchs) organisierten und schulten die Athleten*innen im Auftrag des Swiss Wrestling Federation.
Der Kick-Off-Lehrgang beinhaltete viele Facetten des Leistungssportes. Mattentraining aber auch ein Mentaltraining angeboten von Renate Wieland, in Form von Hypnose mit dem Ziel Athleten*innen vor Kämpfen physisch zu stärken setzte Akzente. Erstmalig wurde die sportmedizinische Untersuchung beim Kick-Off implementiert und wird zukünftig ein fester Baustein des alljährlich stattfindenden Lehrganges. Dr. Adrian Mazan ebenfalls erfahrener Ringer führte Vor-Ort die Untersuchungen durch und wird den Verband zukünftig dabei weiter unterstützen.
Michi Jauch präsentierte im Rahmen seines Abschlusses der Ausbildung in Jugend und Sport (Trainerausbildung) eine Analyse, die er als internationaler Wettkampfbeobachter der Kadetten-WM 2022 durchführte. Hierbei untersuchte er bestimmte technische Merkmale wie z.B. Punkteverteilung am Boden oder im Stand unter dem Aspekt, “Was macht einen erfolgreichen Ringer*in aus?”. Dies war für unsere Athleten*innen sowie Trainer sehr interessant und weitete ihren Blick auf das Ringen und ihre Erfolgschancen.
Daniel Cottin stand den Sportlern*innen als Physiotherapeut zur Verfügung, der bei der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung von Beweglichkeit und anderer körperlicher Einschränkungen Unterstützung leistete.
Die alljährlichen individuellen Gespräche mit den Athleten*innen führte Monika Kurath durch. Im Rahmen einer Infoveranstaltung für neue Kaderathleten*innen wurde auf Antidoping, E-Learning, Ethik im Sport, die Verbandsinterne Athleten-Kommission, Swiss Olympic Cards und auf die Möglichkeit der Sporthilfe Patenschaft eingegangen.
Gemeinsam mit Monika Kurath erarbeiteten die Sportler*innen in einem Mentalinput, wie mit Stress, Nervosität und Leistungsdruck bei Wettkämpfen umzugehen ist. Hier konnten in der Kürze der Zeit nur Grundelemente vermittelt werden. Die Athleten*innen haben aber dadurch erstes Wissen an die Hand bekommen, um bei weiterem Bedarf an entsprechend ausgebildete Betreuer herantreten zu können, um dann gemeinsam mit ihnen eine persönliche Strategie erarbeiten zu können.
Monika Kurath am Rande der Matte im Kurzinterview:
“Ich sehe diesen Lehrgang als Start ins neue Jahr, sich zusammenfinden, gemeinsam zu trainieren und eine Gemeinschaft zu bilden. Die gesamte Schweizer Ringerkader ist Vor-Ort, alle Stilarten und alle Altersklassen lernen sich hier kennen und ihre Ringervorbilder trainieren hier ja mit! Dabei setzen den sportlichen Schwerpunkt die Trainer, sie legen fest was und wie trainiert wird, Technik auf der Matte und Kraft- und Ausdauer abseits der Matte.
Gemeinsam mit Andreas Wieser besprechen wir mit der Elitekader und den Cheftrainern das anstehende Ringerjahr, Stichwort “Olympiaqualifikation”. Ein weiterer Schwerpunkt ist unser Ringernachwuchs. Bildet dieser doch die Basis aus der zukünftig erfolgreiche Eliteringer erwachsen. Deshalb führen wir mit ihnen ebenfalls intensive Gespräche und Schulungen in Theorie sowie in Praxis im Themenbereich Leistungssport während des Lehrganges durch. Dies trägt auch zur Abwechslung bei und gleichzeitig werden unsere Athleten*innen auf den Leistungssport vollumfänglich vorbereitet.
Bereits zum sechsten Mal führen wir diese Veranstaltung im Kern so durch und konnten jedes Mal weitere Bausteine des Leistungssportes implementieren. Alle Teilnehmer*innen haben auch sichtlich Spass an diesem Event. Es ist trotzdem ein fordernder Lehrgang gerade für die jüngeren Teilnehmer*innen, geht er doch über einen relativen langen Zeitraum und jeweils ab 07:00 Uhr wird mit dem obligatorischen Frühsport der Tag gestartet.“