Kommentar von Trainer Mario Sachs
Wie hast du
von der Auszeichnung erfahren?
Svenja: Es war
zuerst in der Zeitung, meine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass
ein Artikel über mich darinsteht. Einen Tag später habe ich dann per Brief die
offizielle Bestätigung erhalten.
Hast du dich
gefreut über die Auszeichnung?
Svenja: Ja,
mega, ich bin super stolz. Die grösste Anerkennung ist, dass das Komitee, das die Auszeichnung vergibt sich aus mehreren Vertreter der Medienbranche sowie den Dachverbänden des Freiburger Sports zusammensetzt.
Worin
besteht der Förderpreis?
Svenja: Aus
einem einmaligen finanziellen Beitrag, der z.B. für Trainingslehrgänge genutzt
werden kann, so wie z.B. als Sponsorenanteil zu sehen.
Du
trainierst in Freiburg (GER)?
Svenja: Ich
nehme an einem Projekttraining einmal im Monat für zwei Tage am Olympiastützpunkt in Freiburg teil, dort
machen wir zwei Trainingseinheiten am Tag. An einem Tag haben wir ein Mattentraining
und Krafttraining und am zweiten Mattentraining und Lauftraining. Meine Schule
gibt mir dafür extra frei, was nicht selbstverständlich ist. In Freiburg trainieren wir meist Ausdauer
und Kraft aber auch Technik. Wir sind etwa 10 Sportler/innen und ich habe die Möglichkeit mit anderen Mädchen in meiner Gewichtsklasse zu trainieren. Die Strukturen sind professioneller, zwischen den Trainingseinheiten erhalten wir Hausaufgabenhilfe von Lehrpersonen. Gegenüber zu Hause bei meinem Heimatverein RS
Sense, da sind wir gemischt und mehr als Zehn Athleten/-in und der Trainer kann
nur schlecht auf Einzelfehler eingehen, da er alle Sportler im Auge behalten
muss. Hier trainiere ich gemischt, also mit Jungs und Mädels. Larissa Feyer und
Eveline Lötscher trainieren auch beim RS Sense allerdings in anderen Gewichtsklassen.
Wer
trainiert dich?
Svenja:
Rückblick EM?
Svenja: Ich musste damals gegen drei Mädchen ringen, bei 14 Teilnehmerinnen. Der ¼ Finalkampf war mein erster Kampf und ich wusste, wenn ich ihn gewinne besteht die Möglichkeit um die Medaillen zu kämpfen. Nach einem erfolgreichen Sieg stand ich im Halbfinal. Den Halbfinalkampf gewann ich souverän gegen die Ukrainerin. Ich konnte es kaum fassen. Im Finalkampf traf ich auf Viktoriia Perevozkina aus Russland. Sie war mir körperlich überlegen und ich musste mich mit einer Schulterniederlage geschlagen geben. Ich freute mich riesig über meine Leistung und über die Silbermedaille, es ist mehr als ich mir erträumt habe.
Ich möchte mich
bei meiner Familie und meinen Trainern bedanken, die mich auf meinem Weg
unterstützen. Es ist nicht immer einfach Sport und Schule zu vereinen und Frauenringen
ist in der Schweiz auch nicht so verbreitet und bekannt, aber es ist schon
Cool.
Kommentar
von Mario Sachs
Svenja Jungo ist sicherlich die jüngste Ringerin mit ihren 14-Jahren, welche in die UWW-Datenbank als erfolgreiche Sportlerin (EM Kadetten) jemals eingetragen wurde.
Ich unterstütze den Frauenbereich in der Schweiz und führe auch grenzübergreifendes
Training durch.
Svenja Jungo und Annatina Lippuner arbeiten tatkräftig an ihrer sportlichen Karriere und erhalten entsprechende Unterstützung durch den Schweizer Ringer-Verband.
Die Trainer im Freistil und griechisch-römischen Stil und die sportliche Führungsriege im Sportleiter-Bereich mir einer Doppelspitze tragen
zum Erfolg bei.
In erster Linie
ist dies natürlich den Leistungen der Athleten geschuldet aber auch der
Bereitschaft den Athleten die Möglichkeit der sportlichen Entfaltung zu geben,
indem sie an internationalen Turnieren teilnehmen und zu intern. Lehrgängen
entsendet werden.
Dadurch ergibt
sich bei den Sportlern eine Leistungsorientierung und dies spiegelt sich auch
bei den weiblichen Ringerinnen wider.
Svenja hatte vorher alle Turniere gewonnen und die EM
Medaille war ein folgerichtiger Erfolg. Sie ist sehr zielstrebig und Erfolgsorientiert. Ihr Vater Pascal Jungo hat sehr viel und gute
Vorarbeit geleistet. Ich habe sie zur EM begleiten dürfen und hatte das Glück
und die Ehre dies zum erfolgreichen Ende zu bringen.
Sie trainiert im Rahmen des Projekttrainings regelmäßig in Freiburg (Südbaden/GER). Hier stehen ihr viele Trainingspartnerinnen zur Verfügung. Wir machen dort keinen „Spieleabend“ sondern zielorientiertes Training, hierzu nehmen einige Sportlerinnen auch die zum Teil langen Zuganfahrten von über zwei Stunden auf sich.
Dies ist
auch ein Puzzelteil, welches sicherlich zum Erfolg beigetragen hat, abgesehen
von der grundsätzlichen Förderung durch SWFE.
Ich
gratuliere Svenja recht
herzlich zu Ihrer Auszeichnung.
Autor: Falko Ismer-Werner