Ringerkader bereitet sich auf kommende Wettkampfsaison vor
Für die Kaderathleten begann
das diesjährige Jahr bereits Anfang Januar mit einem achttägigen
Intensiv-Trainingslehrgang in Tenero. In der idyllisch gelegenen
Gemeinde im Kanton Tessin, die vom Ufer des Lago Maggiore und grandiosen
Berglandschaften umrandet wird, bot
die Örtlichkeit bei strahlend blauem und wolkenlosem Himmel und schneebedeckten
Berggipfeln beste Voraussetzungen hierfür.
Trainingsstätte ist das
„Nationale Jugendsportzentrum“ (CST/Einrichtung des Bundesamts für Sport BASPO
zur Förderung des Jugendsports), welches mit seinen zahlreichen Trainings-,
Fitness-, Kraft- sowie Regenerationseinrichtungen hervorragende
Trainingsmöglichkeiten für die Ringerinnen und Ringer bietet.
Ziel der Trainingsmaßnahme war es, die spitzensportliche Einstellung
weiterzuentwickeln, Informationen auszutauschen, Basis fürs Jahr zu legen, und
miteinander zu trainieren.
32 Sportlerinnen und Sportler bestritten das achttägige Intensivprogramm,
welches abwechselnd mittel und hohe, aber auch geringe Belastungstage
beinhaltete. Begleitet und betreut wurden die Athleten von Monika Kurath und
Andreas Wieser (beide verantwortlich für den Leistungssport), als
Hauptverantwortliche führten sie diesen Grundlagen-/Aufbaulehrgang im Auftrag
des Swiss Wrestling Federation durch. Als Trainer fungierten Andrey Maltsev
(Assistenz-Trainer im griechisch-römischen Stil) sowie Pascal Jungo
(Assistenz-Trainer im Freistil).
Einige Elite-Ringer, wie Svenja Jungo (EM Zweite 2019), Randy Vock (EM
Dritter 2019) sowie Damian von Euw (EM Achter 2019), nutzten ebenfalls die
Trainingsmöglichkeiten, da in diesem Jahr durch die Olympischen Spiele der
Trainings- sowie Turnierplan zeitlich sehr eng gestrickt ist. Andere
Elite-Ringer befinden sich jetzt schon wieder im Ausland auf
Trainingsmaßnahmen. Auch verletzte Sportler trainierten im CST, nicht auf der
Matte, aber im Fitness- und Kraftraum, um ihre Kondition zu erhalten und zu
verbessern.
Monika Kurath sagte zum Lehrgang: „Dies ist ein sehr fordernder Lehrgang. Die jungen Ringer müssen umfänglich trainiert werden, um schnell und nachhaltige Trainingsfortschritte erreichen zu können. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Grundlagentraining, das Tagespensum ist darauf ausgerichtet. Acht Tage ist ein langer, aber auch effektiver Zeitansatz dies umsetzen zu können. Auch die Unterrichte beinhalten für die Sportler wichtige Informationen, gebündelt und sportartspezifisch informieren wir dabei die Sportler über die richtige Ernährung, beispielsweise bei der Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungen, die Einhaltung der Dopingvorschriften. Regenerative Maßnahmen beschränken sich dabei auf Sauna, Schwimmen und Spielturniere, organisiert durch die Sportler selbst.“
Andrey Maltsev sagte zum Lehrgang: „Das
Grobkonzept für diesen Lehrgang wurde gemeinsam mit den Trainern und
Verantwortlichen für den Leistungssport des SWFE erarbeitet. Wir als Trainer
kategorisieren dann das Training nach Stilart und Leistungsgruppen und setzen
das Grobkonzept in Feinziele um. Die Elite-Athleten haben ihr eigenes
Trainings- und Kraftprogramm, machen aber auch am Mattentraining mit. Dies ist
ein elementarer Bestandteil dieses Lehrganges. Jüngere sollen von den Älteren
nicht nur auf der Matte lernen, auch in den sich ergebenden Gesprächen am
Mattenrand können diese Jugendliche viel von den Älteren profitieren. Das gemeinsame Training,
altersklassenübergreifend zwischen Männern, Junioren, Kadetten und den neuen
Athleten, steht bei diesem Lehrgang im Vordergrund und dies schmiedet auch
zusammen. Auch wir Trainer profitieren davon, um die neuen Athleten kennen zu
lernen und erste Gespräche zu führen, um dadurch Vertrauen zwischen Trainer und
Athlet zu schaffen. Jeder, der im Kader ist, wird nach seinen Fähigkeiten durch
weitere Trainingsmaßnahmen und entsprechende Turniereinplanungen gefordert und
gefördert. Der vorausgehende PISTE-Test hat eine gute Vorauswahl festgelegt. Ob
ein Ringer aber „Gut“ ist sehen wir erst, wenn dieser bei nationalen Turnieren,
im Trainingslager und bei internationalen Turnieren angetreten ist, erst danach
können wir eine Leistungsbewertung abgeben. Wir beobachten diese Ringer auch
während der Ligenkämpfe und machen uns da schon Gedanken, welche Mängel
bestehen und wie diese beim Lehrgang abzustellen sind.”
Ein typischer Trainingstag begann um 06:30 Uhr mit dem Frühsport und einer
Trainingseinheit am Vormittag. Nachmittags, um einen ausreichenden Abstand zum
Mittagessen zu haben, waren Unterrichte in Ernährung, Mentaltraining und
individuelle Gespräche angesetzt. Danach ging es mit der zweiten
Trainingseinheit (2 Stunden) weiter. Einige Ringer nutzten am Abend die
Möglichkeit, nach dem hartem Training, sich von den Strapazen des Tages in der
Sauna zu erholen.
Beste Bedingungen für alle Ringer und Betreuer also, das anstehende
Ringerjahr mit so einer Maßnahme zu starten, da bereits auf internationalem
Parkett Anfang Februar die erste Europameisterschaft der Senioren in Rom
anstehen. National starten die Kämpfe Anfang April mit den Schweizer
Meisterschaften der Junioren im griechisch-römischen Stil in Domdidier.
Autor: Falko SwissWrestling Medien