Er verdankte speziell die Präsenz vom ehemaligen Präsidenten der FILA (UWW), Ehrenmitglied und Ehrenpräsident SWFE Raphy Martinetti (Martigny). SWFE wählte als Tagungsort die Geburtsstätte des Schweizer Sports – das Nationale Sportzentrum Magglingen (NSM). Die Delegierten durften Einblick in die Örtlichkeiten nehmen, die von den Kadern von SWFE während vielen Monaten im Jahr für Ausbildungs- und Trainingszwecke benützt werden – inklusiv einem «SportlerInnen-Mittagessen» aus der Küche der Sporthochschule.
Monika Kurath – Dozentin im Ausbildungsteam des Sportzentrums und Chefin Spitzen- und Nach-wuchssport von SWFE – stellte das Zentrum des Schweizer Sports mit kernigen Worten und interessan-ten Informationen vor. Sie erwähnte, dass eine Besichtigung aller Lokalitäten des NSM mit einem Rundgang wohl möglich sei, dies aber mindestens zwei Stunden in Anspruch nehmen würde! David Martinetti – Ehrenmitglied SWFE und Präsident der Region 1 – begrüsste als Organisator der DV in einem kurzen Laudatio die Anwesenden und stellte nach der Delegiertenversammlung einen erfrischenden Apéro mit Köstlichkeiten aus dem Wallis in Aussicht.
Präsident Werner Bossert eröffnete den geschäftlichen Teil der Delegiertenversammlung mit der Traktandenliste. Die Delegiertenversammlung als höchste Instanz von SWFE hatte die Pflicht, über sämtliche Jahresberichte der Ressortchefs, die Jahresrechnung mit Revisorenbericht, die Anträge der Regionen, die Wahlen und das Jahresprogramm 2023 abzustimmen. Die Delegierten hatten aufgrund der transparenten Kommunikation und der schriftlich vorliegenden Berichte keine Zweifel und geneh-migten sämtliche Jahresberichte ohne Einwände.
Die Jahresrechnung von SWFE schloss bei einem Umsatz von CHF 1’650’000 mit einer schwarzen Null und löste aufgrund dieser eindrücklichen Zahlen Diskussionen aus. Eine Region stellte den Antrag, das Finanzsystem von SWFE grundlegend zu ändern und aufgrund des Volumens eine renommierte Treuhandgesellschaft beizuziehen. Der Zentralvorstand wies auf zahlreiche, zukünftige Änderungen im Schweizer Sport hin und zitierte die vom Bundesamt für Sport (BASPO) in Entwurf gebrachte neue Sportförderungsverordnung, welche von den Sportverbänden umzusetzen ist. Diesbezüglich ist SWFE gefordert und wird auch das interne Finanzsystem in die Überlegungen miteinbeziehen. Die Delegiertenversammlung genehmigte die Jahresrechnung und das Budget mit einer ¾-Mehrheit und lehnte den Antrag der Region betreffend Finanzsystem ab.
Die 50. Delegiertenversammlung von SWFE sah kein offizielles Wahljahr vor, musste aber die Demission von Renate Wieland aus dem Zentralvorstand entgegennehmen. Renate Wieland engagierte sich vor 10 Jahren im OK des 40 Jahre-Jubiläums und wurde 2013 als Generalsekretärin in den Zentralvorstand gewählt. Gleichzeitig nahm sie Einsitz in den Vorstand des Fansclubs Swiss Team Lutte/Ringen. Ihr Pflichtbewusstsein ist vorbildlich – sie eruierte aus eigener Initiative eine Nachfolgerin in der Person von Ronja Schwaller. Präsident Werner Bossert verabschiedete Renate Wieland und präsentierte den Delegierten Ronja Schwaller als neues Zentralvorstandsmitglied und Generalsekretärin. Ronja Schwaller stammt aus der Freiburger «Ringerfamilie Schwaller» und ist mit dem Ringsport und Sekretariatsarbeiten bestens vertraut. Als angehende Bauingenieurin (Bachelor) an der FHS Rapperswil verlegte sie ihren Wohnsitz nach Einsiedeln und ist Mitglied der RR Einsiedeln. Beide Damen durften einen grossen Applaus der Delegierten und Präsente von SWFE entgegennehmen.
Präsident Werner Bossert beantragte für die abtretende Renate Wieland die Ehrenmitgliedschaft, welche durch die Delegierten mit Applaus bestätigt wurde. Anschliessend stellte Werner Bossert eine 2. Person zur Wahl als Ehrenmitglied vor. Patrick Dietsche von der RS Kriessern ist von klein auf mit dem Ringervirus infiziert und stammt aus der traditionellen «Ringerfamilie Dietsche». Da sich sein Vater Paul Dietsche und sein Bruder stark für den Ringsport engagierten, war es genetisch nicht abzuwenden, dass sich auch Patrick Dietsche nach der aktiven Karriere als starker Greco-Ringer für seinen Verein RS Kriessern und Swiss Wrestling in leitenden Funktionen engagierte. Er amtete von 2010 bis 2017 als Technischer Direktor und Chef Nachwuchs-/Leistungssport im Zentralvorstand von Swiss Wrestling. Die Delegierten begrüssten Patrick Dietsche mit grossem Applaus als neues Ehrenmitglied.
Präsident Werner Bossert wies gegen Ende der Delegiertenversammlung auf die anstehenden, markanten Veränderungen im Schweizer Sport hin. Das Bundesamt für Sport konzeptierte den Sport neu und überwies mit der neuen Sportförderungsverordnung das Postulat an Swiss Olymic. Das BASPO sieht unter anderem eine Amtszeitbeschränkung von 8 Jahren für Vorstands- und Geschäftsleitungs-mitglieder der Sportverbände und eine Frauenquote von 40 % in allen Vorständen. In erster Priorität haben die Sportverbände die Massnahmen ab 2024 umzusetzen, nachfolgend werden auch alle Sportvereine damit konfrontiert. Das aktuelle Milizsystem bei den meisten Sportverbänden wird aufgrund des administrativen Aufwandes in Zusammenhang mit BASPO und Swiss Olympic stark gefordert. Swiss Wrestling wird nicht darum herumkommen, seine Strukturen zu überdenken bzw. seine Organisation anzupassen – BASPO/Swiss Olympic werden das Recht in Anspruch nehmen, bei Beurteilung der Erreichungsgrade der geforderten Massnahmen zukünftige Subvention anzupassen.